Allgemein Kommunalpolitik Ratingen

Unsinnige Verbotes- und Gebotsschilder

Wir Ratinger Piraten sind dagegen (siehe auch Blogeintrag Unsere freie Stadt). Ein großes Ärgernis in Ratingen ist die Ausschilderung der Radwege. Sieht man die Vielzahl der blauen Schilder, könnte man glauben, Ratinen sei eine fahrradfreundliche Stadt. Das Gegenteil ist der Fall! In Ratingen wird eine Vielzahl völlig ungeeingeter Bürgersteige durch dieses Zeichen zu benutzungsplfichtigen Radwegen umdeklariert. Eine Nichtbenutzung kann eine Strafe von bis zu 30 Euro mitsichbringen. Eine vorschriftsmäßige Benutzung erhöhrt nicht nur das Unfallrisiko – es nimmt auch jede Attraktivität für das Zurücklegen größerer Distanzen per Velo.

Ein gutes Beispiel für diese unsinnigen Schilder ist an der Bahnhofstrasse in Ratingen Hösel zu sehen:

Anstatt die breite und gut ausgebaute Strasse nutzen zu können, sind Fahrradfahrer hier gezwungen die stark beschädigten Bürgersteige vorbei an Bushaltestellen, Kiosken und Mülltonnen zu pedalieren. Dies hat der Ratinger Pirat Manfred Götz zum Anlass genommen, um per Bürgerkarte eine Entfernung der unsinnigen Schilder vorzuschlagen.

Nachstehend ein Ausschnitt aus der Antwort der Stadt Ratingen:

Für die Bahnhofstraße ist im Jahr 2011 folgende Verkehrsführung für den Radverkehr beschlossen worden: 1. Im außerhalb der geschlossenen Ortschaft liegenden Abschnitt zwischen Brückenbauwerk Bahnhof Hösel und Kreisverkehrsplatz Krummenweg wird der Radverkehr wie bisher in beiden Fahrtrichtungen auf dem vorhandenen benutzungspflichtigen Fuß- und Radweg geführt. 2. Im Abschnitt zwischen Hugo-Henkel-Str. und Brückenbauwerk über die DB wird der vorhandene Fuß- und Radweg durch Aufstellung von Zusatzzeichen “Radfahrer frei” für die Benutzung in beiden Fahrtrichtungen freigegeben. Eine Benutzungspflicht besteht nicht. Das bedeutet, Fahrradfahrer dürfen wahlweise den Fuß- und Radweg oder die Fahrbahn benutzen. Es bestehen sichere Querungsmöglichkeiten sowohl an der Lichtsignalanlage Hugo-Henkel-Str. als auch am Fuß des Brückenbauwerks, wo sich eine Querungshilfe (Mittelinsel) befindet. So haben sowohl Radfahrer, die den gemeinsamen Fuß- und Radweg benutzen möchten, als auch diejenigen, die auf der Fahrbahn fahren wollen, eine sichere Querungsstelle zum Erreichen der anschließenden Radverkehrsführung. Der Fuß- und Radweg weist durchgehend eine lichte Breite von 3 m auf. Damit ist er auch für Zweirichtungsverkehr ausreichend dimensioniert. Straßenverkehrsrechtlich handelt es sich um einen Fußweg, auf dem Radverkehr nur ausnahmsweise zugelassen ist. 3. Im Abschnitt zwischen der Hugo-Henkel-Straße und dem Kreisverkehrsplatz werden im Fahrbahnbereich Schutzstreifen für Radfahrer markiert. Die Überleitung für Radfahrer, die den Fuß- und Radweg benutzen, erfolgt im Bereich der signalisierten Einmündung Hugo-Henkel-Straße / Kohlstraße. Der Schutzstreifen beginnt / endet ca. 10 m vor dem Kreisverkehrsplatz. Die Benutzungspflicht für die Radverkehrsanlagen wird dementsprechend in Kürze aufgehoben. Die Schutzstreifen werden im Rahmen der noch anstehenden Fahrbahndeckensanierung markiert, jedoch nicht vor 2013.”

Wir Ratinger Piraten sind gegen die Bevomundung von Bürgern! Wir halten Wege ohne Benutzungspflicht in allen drei Bereichen für die bürgerfreundlichere Lösung. Die Änderungen im dritten Abschnitt ist jedoch zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Wir werden den Fortschritt verfolgen und auf diesem Blog berichten.

Wir möchten alle Ratinger ermutigen, die Entfernung unsinniger Verbots- und Gebotsschilder zu fordern – für Fahrradfahrer und für allen anderen Mitbürgern unserer freien Stadt.

Die Piraten aus Ratingen

 

Nachfolgend einige weiterführende Links zu diesem Thema.

Informationsseite der Stadt Ratingen über Verkehrsregeln:

http://www.stadt-ratingen.de/umwelt_planen_bauen_wohnen/fahrrad/allgemeine_informationen/Verkehrsregeln/index.php

Informationsseite der Uni Magdeburg über die Radweg-Problematik:

http://www.med.uni-magdeburg.de/~maercker/NoRadweg.htm

Verkehrsclub Deutschland zum Thema Radwege:

http://vcd-m.org/radwege.html